Der Anstieg der Düngemittelpreise scheint kein Ende zu haben. Die Preiserhöhungen sind teilweise auf die schnell steigenden Energiepreise zurückzuführen. Nach dem Benzinpreis zeigt nun auch der Dieselpreis einen kontinuierlichen Aufwärtstrend.
Seit der Preiserhöhung im Januar an Fahrt gewonnen hat, ist KAS27% nach Angaben des Landwirtschaftskammers NordRhein-Westfalen monatlich um einige zehn pro Tonne gestiegen. Im Januar wurden kaum mehr als 200 Euro pro Tonne notiert, der Zähler liegt nun bei 270 Euro pro Tonne. Der Preisanstieg hat sich in den letzten Wochen nur geringfügig verlangsamt. Kali-Dünger zeigt das gleiche Bild, obwohl der Preisanstieg viel weniger stark ist. Im Januar wurde ein Preis von 250 € 40% Kali angegeben, während jetzt mehr als 260 Euro pro Tonne gezahlt werden. Noch deutlicher ist der vom Landwirtschaftskammer NordRhein-Westfalen verzeichnete Preisanstieg des Mischdüngers Diammonphosphat: Seit Ende Februar ist der Preis von 420 Euro pro Tonne auf 530 Euro pro Tonne gestiegen.
Verbindung zum Getreidepreis und zur Koronakrise
Die extremen Preiserhöhungen hängen mit den schnell steigenden Energiepreisen zusammen. Die Preise für Öl, Gas und Strom sind jedoch weniger schnell gestiegen als der Preis für Düngemittel. Der Energiepreis treibt nicht nur den Preis für Düngemittel in die Höhe, auch die Saison wirkt sich aus. Jedes Jahr steigt der Preis im Frühjahr, wenn die Nachfrage auf der Nordhalbkugel hoch ist. Aber die Koronakrise hat den Energiemarkt und damit offenbar auch den Düngemittelmarkt auf den Kopf gestellt. Analysten gehen auch von einem Zusammenhang mit hohen Getreidepreisen aus. Dies würde die weltweite Nachfrage nach Düngemitteln erhöhen. Aufgrund des hohen Getreidepreises wächst die Anbaufläche weltweit, so die Annahme.
Dieselpreis
Die stark gestiegenen Düngemittelpreise erhöhen den Selbstkostenpreis im Ackerbau. Der steigende Dieselpreis treibt auch den Selbstkostenpreis in die Höhe. Nach einem Preisverfall in der ersten Aprilhälfte stieg der Preis für landwirtschaftlichen Diesel von LTO-Mitgliedern (inkl. Mitgliederrabatt, ohne MwSt.) Auf fast 105 Euro pro 1,000 Liter. Dies hängt direkt mit dem Ölpreis zusammen, der seit Januar stark von 50 USD pro Barrel auf derzeit fast 70 USD pro Barrel gestiegen ist, aber Anfang April stark gesunken ist.
Du musst angemeldet sein, um eine Bewertung zu posten.