In Dammkulturen ist Regen Segen und Fluch zugleich. Ziel muss es sein, Erosion zu verhindern und das Wasser langsam versickern zu lassen. Eine Lösung: Querdämme.
In Kartoffelanbau , Erosionsschutz und Wasserrückhaltung auf dem Acker sind zwei Seiten derselben Medaille und stellen eine besondere Herausforderung dar. Durch die intensive Bodenbearbeitung und Dammbildung ist der Boden sehr anfällig Erosion über einen langen Zeitraum. Querdeiche und/oder Landschaftsgestaltung können dazu beitragen, die Geschwindigkeit des Wasserabflusses zu verlangsamen und zu ermöglichen, dass es an Ort und Stelle abfließt.
Der Bau von Querdämmen mit und ohne Aussaat bietet auch jenen Betrieben die Möglichkeit, sich erfolgreich vor Erosion zu schützen, die Flächen von anderen Landwirten nur für ein Jahr übernehmen. Das ist sozusagen Erosionsschutz „on demand“. Querdämme sind eine jederzeit realisierbare Option. Wir haben die anderen Mittel zusammengefasst, mit denen Sie Erosion vermeiden können diese 7 Tipps gegen Erosion .
Querdämme ohne Aussaat
Die Querdammmethode ohne Saat ist von verschiedenen Herstellern erhältlich. Es kann mit dem All-in-one-System oder mit dem Hilling/Fräsbetrieb kombiniert werden. Die Querdämme bilden ein System aus vielen kleinen Dämmen, die das Wasser versickern lassen. Da die wenigsten Flächen komplett eben sind, läuft das Wasser in tieferen Bereichen bei großen Schlägen immer zusammen. Sie fehlt an anderer Stelle und führt zu nassen Stellen im Schlag, die nach dem Regen nur schwer befahrbar sind. Auch Krautfäule kann sich hier ausbreiten.
Auf lehmigen Böden mit leichtem Gefälle kann das Querdammverfahren zum Damm-/Bodenfräsen ausreichend sein. Schluffige, sandige Böden hingegen beginnen bereits in niedrigen Hanglagen zu „laufen“. Werden die Querdämme gleich nach der Verlegung gezogen, greift der erweiterte Erosionsschutz von Anfang an und sorgt für die nötige Wasserrückhaltung.
Wirksamer Schutz vor Erosion: grüne Querdämme
Den wirksamsten Erosionsschutz erzielen Querdämme, die mit Hilfe von Setzlingen begrünt werden. Wintergerste ist unserer Erfahrung nach dafür besonders gut geeignet. Sie bestockt kräftig und verträgt Herbizide gut. Tests mit Hafer und Sommergerste zeigten Verträglichkeitsprobleme und boten keinen ausreichenden Schutz vor Erosion. Wintergerste hat einen weiteren Vorteil durch den fehlenden Schoss.
Die Wintergerste wird kontinuierlich zwischen den Dämmen vor dem Querdammbildner mit einer Menge von 40 bis 50 kg/ha ausgesät. Er zieht die Erde mit dem Samen zusammen und bildet dadurch die Dämme. Bei dieser Methode wird das Saatgut hauptsächlich in den Querdämmen konzentriert und in unterschiedlichen Tiefen abgelegt. Dadurch läuft es zeitverzögert.
Wird bereits aufgelaufene Wintergerste durch die herkömmliche Herbizidbehandlung geschädigt, kann das verzögerte Auflaufen der Gerstenpflanzen den Verlust ausgleichen. Bereits die Entwicklung der Wurzeln und die damit verbundene mikrobielle Belebung des Bodens hält die Erdkrümel zusammen und stabilisiert die Dämme. Ist die Entwicklung zu üppig, kann die Wintergerste in der Spritzfolge entfernt werden, sobald sie mit einem Herbizid handhoch steht. Dies reicht aus, um einen ausreichenden Erosionsschutz bis zum Reihenschluss der Kartoffeln zu gewährleisten.
Für die technische Umsetzung gibt es bisher nur Eigenbaulösungen. Nach Angaben der All-in-one GmbH werden ab 2024 serienreife Zusatzgeräte mit Querfirstformer und APV-Spreizer auf dem Markt erhältlich sein.
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Furcheneindeichung - andere Optionen:
GRIMME TerraProtect Pro
Logan Yield Pro – Wasserdamm Diker
Maschinen zur Erosionsbekämpfung (Demo)
Kartoffel-Dickmaschine.(Dammer) SN 173.2 Dammer Diker und Furchendiker
Furcheneindeichung im Mais
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Querdämme sind für den ökologischen Landbau weniger geeignet
Querdämme sind für den ökologischen Landbau weniger geeignet. Die anschließenden Arbeiten wie Hilling und Jäten würden die angelegten Querdämme zerstören. Allerdings ist das Erosionsproblem im Biolandbau oft größer als im konventionellen Landbau. Die Bioland-Bauern und -Schwestern Lucia und Marlene Gruber zeigen hier, wie Erosionsschutz mit Zwischenfrüchten funktioniert kann im ökologischen Landbau arbeiten.
Die Aussaat von Getreide zwischen den Dämmen hilft, die Furchen im ökologischen Landbau zu stabilisieren und die Abflussgeschwindigkeit zu verringern. Die Maiswurzeln halten den Boden fest. Wenn Sie eine gut bearbeitete Kultur aus dem Boden ziehen, werden Sie sehen, wie die aktiven Wurzeln mit Erde bedeckt sind. Die Wurzelausscheidungen kleben die Erdpartikel zusammen und machen sie widerstandsfähiger gegen Regen
Lösungen zur Erosionsminimierung – Bodengesundheit (Teil-1)
Bodenerosion während der Bewässerung - Maßnahmen zur Minimierung 2
Bekämpfung der Bodenerosion auf abschüssigem Ackerland mit schmalen Vegetationsstreifen (Teil-3)