In letzter Zeit unternehmen die europäischen Kartoffelsaatgutunternehmen erhebliche Anstrengungen, um den Klimawandel abzumildern, indem sie neue Sorten entwickeln, die Dürre, Hitze, Kälte, Salz und andere abiotische Belastungen besser vertragen.
Experten sagen, dass eine Folge des Klimawandels darin besteht, dass Krankheitserreger in Gebieten auftauchen, in denen sie noch nie zuvor gesehen wurden. Schädlinge und Krankheiten, die normalerweise in wärmeren Gebieten gedeihen, wandern in Europa nach Norden und bedrohen die Ernte in diesen neuen Regionen.
Die Kartoffelanbau- und -verarbeitungsunternehmen betreiben nicht nur alltägliche Forschung und Entwicklung, wenn es um ihre neuen Sorten geht, sondern auch in den Bereichen erneuerbare Energien, Recycling und vielem mehr.
Ein gutes Beispiel ist Agrico BV in den Niederlanden. Neu im Produktportfolio des Unternehmens ist die moderne Kartoffelsorte „Palace“. Es verfügt über hervorragende Verzehreigenschaften und eignet sich daher hervorragend für die Verarbeitung zu Pommes Frites und Flocken. „Palace“ gewinnt eine Position in der Markt für den Frischverzehr in südeuropäischen Ländern, aber auch im Nahen Osten und Nordafrika. Dies liegt daran, dass diese Sorte selbst unter sehr trockenen und warmen Bedingungen in gleichmäßigen Chargen gute Erträge liefert und eine schöne Schale und einen hervorragenden Geschmack aufweist. Was diese Sorte zu einer bedeutenden Innovation macht, ist ihr Ertragspotenzial bei geringem Stickstoffeintrag. Feldversuche zeigen, dass „Palace“ mit einer geringen Stickstoffgabe einen deutlich höheren Ertrag im Vergleich zu derzeit verwendeten Sorten liefert.
Diese spät reifende Sorte ist daher sehr effizient in der Stickstoffaufnahme. Angesichts dieser Vorteile und seiner langen Haltbarkeit kann es sowohl für den Erzeuger als auch für die Lebensmittelindustrie einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Lebensmittelproduktion leisten und ist ein Schritt in die richtige Richtung, wenn es um Stickstoff in der Umwelt geht.